Wenn es um cannabis-basierte Therapien geht, gibt es noch sehr viele ungeklärte Themen und Neuland. Cannabis hat einen hohen medizinischen Wert. Das wussten die Menschen schon vor Tausenden von Jahren. Trotz regulatorischer Hürden der letzten 60 Jahre bestätigt die Forschung dies immer wieder. Vayamed, ein pharmazeutisches Unternehmen aus Berlin, will mehr Klarheit schaffen. Freuen Sie sich deshalb auf die kommende, regelmäßige Cannabis-Kolumne hier beim Marktplatz der Gesundheit!
Cannabisarzneimittel sind in Deutschland seit 2017 offiziell erlaubt und werden u. a. in der Krebstherapie zur Behandlung von Schmerzen, aber auch zur Behandlung von z. B. durch Chemotherapie induzierter Übelkeit und Erbrechen eingesetzt. Ob Cannabis jedoch krebsvorbeugend oder gar krebshemmend wirken kann, ist umstritten. Zwar existieren Studien, die auf Basis von Tier- oder Zellexperimenten Hinweise auf solche möglichen Eigenschaften geben, doch am Menschen selbst ist jenseits einzelner Erfahrungsberichte noch wenig belegt. Einigkeit besteht übergreifend vor allem darüber, dass deutlich mehr qualitativ hochwertige Studien zum Thema nötig sind.
Bei der Zwischenauswertung der obligatorischen Begleiterhebung des BfArM aus dem Jahr 2021 wurden 1 473 Krebspatient:innen mit Dronabinol-Rezept gezählt. Bei 29 Prozent davon geht es dabei um den typischen Appetit- und Gewichtsverlust. Daneben wird das Therapeutikum bei 46 Prozent gegen Schmerzen eingesetzt, bei weiteren 15 Prozent gegen Übelkeit und Erbrechen.
In einer israelischen prospektiven Studie mit knapp 3 000 Teilnehmer:innen von 2015 bis 2017 berichteten außerdem 95,9 Prozent der Befragten von einer Linderung ihrer Beschwerden durch die Gabe von Cannabisarzneimitteln; die Krebsarten reichten von Brust- über Lungen- bis hin zu Darmkrebs. Von einer deutlichen Verbesserung sprachen die Betroffenen im Zusammenhang mit Symptomen wie Schlaflosigkeit, Schmerzen, Schwäche, Schwindel und Appetitverlust. Und nach einer sechsmonatigen Therapie waren die Symptome von rund 70 Prozent der Patient:innen stark gemildert oder sogar ganz verschwunden.
Doch wie ist es um Krebshemmung bestellt, die manche Cannabis nachsagen? Immerhin erkranken daran in Deutschland jedes Jahr etwa eine halbe Million Menschen – und die Standardtherapien reichen bei vielen Patient:innen nicht aus, um die Symptome zu behandeln. Ergebnisse aus mehreren präklinischen Studien deuten darauf hin, dass Cannabinoide ein therapeutisches Potenzial bei Krebspatienten haben könnten. Antikanzerogene Wirkungen von Cannabinoiden sind für eine Vielzahl von Tumorarten dokumentiert.
Solche Wirkungen reichen von der Verringerung der Tumorprogression und -proliferation bis hin zur Induktion von Zellapoptose und Stärkung der immunologischen Tumorabwehr. Zusätzlich könnten Cannabinoide potenziell die Tumorzellinvasivität und Metastasenbildung hemmen. Darüber hinaus haben kürzlich durchgeführte präklinische Studien gezeigt, dass Cannabinoide die Wirkung einer Reihe von Chemotherapeutika auf krebsresistente Zellen verstärken könnten. Eine Studie an Versuchstieren deutet ebenfalls darauf hin, dass Cannabinoide die Strahlensensitivität von Tumoren erhöhen
könnten. Diese Ergebnisse zeigen ein vielversprechendes Potenzial für Cannabinoide als Kombination zu aktuellen Krebstherapien wie Chemo- und Strahlentherapie. Diese Ergebnisse stammen, obwohl vielversprechend, jedoch hauptsächlich aus Zellexperimenten und Tierversuchen – ob sie auch für den Menschen gelten, muss noch in klinischen Studien nachgewiesen werden.
Fazit: Bei der Cannabis-Krebstherapie ist zwischen der effektiven Linderung von krebsinduzierten Symptomen und einer tatsächlichen Heilung zu unterscheiden. Cannabisarzneimittel werden von vielen Krebspatient:innen zur Linderung von Schmerzen oder Chemotherapie induzierten Übelkeit und Erbrechen hoch geschätzt – in welchem Ausmaß Cannabinoide wie THC und CBD krebsvorbeugende oder sogar tumorreggressive Eigenschaften besitzen, muss noch deutlich besser erforscht werden und kann zum aktuellen Zeitpunkt nicht beantwortet werden.
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