Cannabinoidtherapie für Patient:innen mit besonderen Bedürfnissen und Einschränkungen
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CANNA KOLUMNA

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Neues aus der Jägerstraße


Wenn es um cannabis-basierte Therapien geht, gibt es noch sehr viele ungeklärte Themen und Neuland. Cannabis hat einen hohen medizinischen Wert. Das wussten die Menschen schon vor Tausenden von Jahren. Trotz regulatorischer Hürden der letzten 60 Jahre bestätigt die Forschung dies immer wieder. Vayamed, ein pharmazeutisches Unternehmen aus Berlin, will mehr Klarheit schaffen. Freuen Sie sich deshalb auf die kommende, regelmäßige Cannabis-Kolumne hier beim Marktplatz der Gesundheit!

Cannabinoidtherapie für Patient:innen mit besonderen Bedürfnissen und Einschränkungen

Cannabinoid-basierte Arzneimittel können wie andere Arzneimittel auch in verschiedenen Darreichungsformen mit unterschiedlichen Applikationswegen verordnet werden. Die Auswahl der passenden Darreichungsform wird dabei nicht nur davon geleitet, wo der Wirkstoff seine Wirkung entfaltet, wie schnell diese eintritt, und für wie lange sie anhalten soll. Auch die individuellen Bedürfnisse und die jeweilige Situation der Patient:innen sind entscheidend. Denn nur bei korrekter Anwendung und Therapietreue können die eingesetzten Medikamente die gewünschte Wirkung erzielen.

Persönliche Einschränkungen berücksichtigen

Auch bei Patient:innen, die eine Cannabinoidtherapie erhalten, sollten bei der Auswahl der Darreichungsform persönliche Einschränkungen oder Präferenzen berücksichtigt werden, die die Anwendung des Medikaments beeinträchtigen können. Zu den häufigsten Beeinträchtigungen bei der Medikamenteneinnahme gehören unter anderem eine alters- oder krankheitsbedingte Verminderung des Seh- oder Schluckvermögens sowie besondere Bedürfnisse und Einschränkungen der manuell-motorischen Fähigkeiten. Aber auch Symptome wie Übelkeit und Erbrechen oder eine Abneigung gegenüber dem Geschmack des Arzneimittels können dazu führen, dass Patient:innen ihre Medikamente nicht regelmäßig einnehmen.

Orale Einnahme: Öl oder Blüten?

Die zwei häufigsten Anwendungsformen cannabinoidbasierter Arzneimittel sind die orale Einnahme, z. B. öliger Cannabisextrakte, und die inhalative Einnahme von Cannabisblüten. Diese erfolgt mittels eines medizinischen Vaporisators. Die Cannabisblüten werden zerkleinert, in Einzeldosen abgewogen oder mittels Messlöffel portioniert und in die Dosierkapseln des Vaporisators überführt. Für einige Patient:innen kann dies jedoch eine Herausforderung darstellen. Eine solche Handhabung erfordert Koordination sowie feinmotorische Fähigkeiten, die bei älteren Patient:innen oder in Folge von entzündlichen oder anderen Erkrankungen vermindert sein können. Dies kann zu Ungenauigkeiten bei der Dosierung oder zur Frustration mit der Anwendung führen. Die Folge: die Einnahme wird vermieden.

Hier können vor allem Apotheker:innen Abhilfe leisten. Den Apotheken stehen standardisierte Herstellungsvorschriften im NRF (Neues Rezeptur-Formularium) zur Verfügung, nach denen sie Cannabisblüten zerkleinern und entweder in ein Mehrdosenbehältnis abfüllen können, dem sie einen geeigneten Dosierlöffel beilegen, oder die zerkleinerten Cannabisblüten schon in Einzeldosen – entweder in kleinen Papierschiffchen oder mittlerweile auch direkt in die Dosierkapseln des Vaporisators – aufteilen. Den Patient:innen können so die Schritte in der Anwendung ihres Medikamentes abgenommen werden, die gewisse motorische Fähigkeiten erfordern. Damit eine solche Umsetzung in der Apotheke erfolgen kann, reicht es aus, wenn der verordnende Arzt bzw. die Ärztin das entsprechende NRF-Kürzel auf dem Rezept vermerkt.

Inhalative Einnahme bei Schluckbeschwerden

Bei anderen persönlichen Einschränkungen in der Anwendung von Medikamenten kann die inhalative Einnahme als Lösung dienen. So können Schluckbeschwerden oder Symptome wie Übelkeit oder Erbrechen Patient:innen vor Herausforderungen bei der oralen Einnahme von cannabinoidbasierten Medikamenten stellen. Hier bietet sich die inhalative Anwendung von Cannabinoiden als Alternative an. Der Arzt bzw. Ärztin sollte bei Erstellung des Einnahmeschemas die Unterschiede in Wirkeintritt und -dauer zwischen der oralen und der inhalativen Einnahme beachten. 

Cannabisextrakte zur oralen Anwendung werden i.d.R. volumen-dosiert mit Hilfe einer Dosierpipette mit entsprechender Volumenskala eingenommen. Auch für diese Handhabung sind gewisse motorische Fähigkeiten und ausreichendes Sehvermögen notwendig. Hinzu kommt, dass Cannabisextrakte einen typischen Hanfgeschmack besitzen, den Patient:innen als unangenehm empfinden können. Auch die ölige Textur der Extrakte wird nicht von jedem Patienten / jeder Patientin gemocht. Bei Schwierigkeiten in der Handhabung können im Einzelfall auch andere Applikationshilfen wie z. B. Zentraltropfer verwendet werden. Diese werden jedoch nicht empfohlen, da es hier leichter zu Dosierungsgenauigkeiten kommen kann.

Hartkapseln mit geringer Einzeldosis

Auch motorische Beeinträchtigungen wie Tremor in den Händen können bei derartigen Applikationshilfen zu Fehldosierungen führen. Auch hier können Apotheker:innen eine genaue Dosierung und Therapietreue ermöglichen. So haben einige Hersteller Rezepturen für die Apotheken entwickelt, die die Verkapselung der Cannabisextrakte ermöglichen. Die Hartkapseln können in individuell auf die Patient:innen zugeschnittenen Wirkstärken in der Apotheke hergestellt und somit auch die Zahl der je Einzeldosis einzunehmenden Kapseln gering gehalten werden.

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Den meisten Patient:innen sollte es somit möglich sein, mit einer einzelnen Kapsel ihre Einzeldosis einzunehmen. Hartkapseln sollten allgemein mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Da die Einnahme mit fettreicher Nahrung die Resorption verbessert und somit die Bioverfügbarkeit erhöht, sollte sie stets unter gleichbleibenden Einnahmebedingungen erfolgen.

Die Kapseln sind zudem geschmacks- und geruchsneutral und bieten somit eine gute Alternative für Patient:innen, die den Geschmack oder das Mundgefühl bei Einnahme der öligen Cannabisextrakttropfen als unangenehm empfinden. Auch Patient:innen mit eingeschränktem Sehvermögen können die Kapseln leicht handhaben, ein Ablesen des Volumens auf der Dosierpipette oder das Zählen von Tropfen ist hier nicht notwendig. Die Kapseln können auch in einer Tablettenbox von Patient:innen, Pflegenden oder Angehörigen vorgelegt werden, sodass die Einnahme der Kapseln nahtlos in die möglicherweise durch andere Medikamente bereits bestehende Einnahmeroutine eingebettet werden kann. Die Anwendung der Cannabisextrakte wird dadurch nicht gesondert gehandhabt und somit auch nicht so leicht vergessen.

Applikationsformen auf Bedürfnisse zugeschnitten

Bei Patient:innen, die eine Cannabinoidtherapie erhalten, handelt es sich um chronisch kranke Patient:innen, die oft unter mehreren Symptomen und Begleiterkrankungen leiden. Einige von ihnen sind dadurch in der Anwendung von Medikamenten eingeschränkt, die ihnen eigentlich Linderung verschaffen sollen. Mittlerweile stehen jedoch im Bereich der Cannabinoidtherapie mit der inhalativen Anwendung und der oralen Einnahme in Form von Tropfen oder Kapseln bereits mehrere individuelle Anwendungsmöglichkeiten zur Verfügung. Vor allem im Rezepturbereich entwickeln sich die Darreichungsformen von cannabinoidbasierten Arzneimitteln rasch weiter, sodass weitere Applikationsformen für eine noch stärker auf die Bedürfnisse des oder der Einzelnen zugeschnittenen Therapie möglich sind. 

Wir hoffen, Ihnen hat die neue Canna Kolumna wieder einmal gefallen. Wir halten Sie auf dem Laufenden – jeden Monat neu, hier beim Marktplatz der Gesundheit.

Bis zum nächsten Mal,

Ihre Expert:innen aus der Jägerstraße!

 

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